Transfertagung zum Thema „Nutzung und Nutzen von Evidenz zur Schul- und Unterrichtsentwicklung“ in Mainz
Die Veranstaltungsteams von SteBis und EviS bedanken sich für einen anregenden Wissens- und Erfahrungsaustausch sowie die gute Kooperation.
News vom 25.07.2016
Am 20. Juli 2016 fand die Transfertagung zum Thema „Nutzung und Nutzen von Evidenz zur Schul- und Unterrichtsentwicklung“ an der Universität Mainz statt. Die Veranstaltung wurde von dem Projekt „Evidenzbasiertes Handeln im schulischen Mehrebenensystem“ (EviS) und der Koordinierungsstelle zum Forschungsverband „Steuerung im Bildungssystem“ (SteBis) ausgerichtet. Ziel der vom BMBF geförderten Tagung war es, im Dialog zwischen Bildungsforschung, Bildungspraxis, Bildungspolitik und Bildungsverwaltung Möglichkeiten einer nachhaltigen Überführung wissenschaftlicher Befunde aus der Bildungsforschung sowie der Rückmeldedaten aus zentralen Vergleichsarbeiten in die Schulpraxis zu diskutieren.
Die Veranstalterinnen der Tagung, Prof. Dr. Olga Zlatkin-Troitschanskaia (Projektleitung EviS/JGU Mainz) und Prof. Dr. Felicitas Thiel (Projektleitung Koordinierungsstelle SteBis/ FU Berlin), führten die TeilnehmerInnen durch das vielfältige Programm. Neben einer Keynote von Prof. Hans Anand Pant (Direktor der Deutschen Schulakademie/HU Berlin) wurden einige Impulsvorträge und Posterbeiträge aus dem Forschungsschwerpunkt SteBis sowie dem Deutschen Institut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF) gegeben.
Die Themen der Impulsvorträge waren breitgefächert. So suchte etwa Prof. Dr. Carmen Binnewies Antwort auf die Frage „Was fördert aus arbeits- und organisationspsychologischer Sicht Innovation an Schulen?“. Lena M. Zimmer und Till Seipp stellten in ihrem Vortrag „Von der Rezeption zur Nutzung. Einflussfaktoren auf die tatsächliche Nutzung wissenschaftlicher Evidenzen durch Lehrkräfte“ ebenso wie Bastian Laier mit seinem Vortrag „Weniger ist mehr. Veränderungen im evidenzbasierten Handeln an Schulen“ weitere Befunde aus dem EviS-Projekt vor. Mit Prof. Dr. Uwe Maiers Präsentation „Lernverlaufsdiagnostik – Chancen und Grenzen für die Unterrichtsentwicklung“ wurden Praxisanregungen aus einem weiteren SteBis-Projekt gegeben.
Nach den Impulsen aus den Forschungsprojekten folgte eine von Prof. Dr. Felicitas Thiel moderierte Podiumsdiskussion. Diese wurde genutzt, um die Perspektiven und Interessen der unterschiedlichen Akteure nochmals zu verdeutlichen und es erfolgte eine differenzierte Diskussion zur Frage „Wie kann der Transfer von Forschung in die Schul- und Unterrichtspraxis gelingen?“ zwischen den verschiedenen Akteursebenen. So war die Schulebene durch Heinz-Jörg Dähler, Schulleiter der Robert-Koch-Schule Linz am Rhein, vertreten, Udo Klinger sprach für das Pädagogische Landesinstitut Rheinland-Pfalz, Prof. Dr. Kai Maaz vertrat das Deutsche Institut für Internationale Pädagogische Forschung, Prof. Harm Kuper von der FU Berlin übernahm die universitäre Forschungsperspektive und Susanne Wiegmann steuerte als Leiterin des Programms „Starke Schule“ der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung die Perspektive des größten Schulwettbewerb Deutschlands bei.
Im Rahmen dieser Veranstaltung gab es auch Kontakt zu Pressevertretern. Gerne möchten wir auf ein Interview zum Thema "Wie Bildungsforschung in die Schule gelangt" mit Hans Anand Pant beim Deutschlandfunk aufmerksam machen:http://www.deutschlandfunk.de/campus-karriere.679.de.html?drbm:date=2016-07-20
Die Veranstaltungsteams von SteBis und EviS bedanken sich ganz herzlich bei allen TeilnehmerInnen, InteressentInnen sowie UnterstützerInnen für eine gelungene Tagung!
Zu den Vorträgen:
Hans Anand Pant: Wie Wissen aus der Bildungsforschung für die Praxis nutzbar gemacht werden kann
Uwe Maier: Lernverlaufsdiagnostik- Chancen und Grenzen für die Unterrichtsentwicklung
Zu den Postern der einzelnen Forschungsprojekte:
Tanja Graf, Barbara Muslic, Harm Kuper: Inwieweit korrespondieren Schulleitungsaktivitäten mit Maßnahmen zur Qualitäts-sicherung auf Fachbereichsebene im Kontext von Vergleichsarbeiten (VERA 8)?
Jasmin Tarkian: Was begünstigt und was hemmt die schulleitungsseitige Nutzung von VERA-Ergebnissen für Maßnahmen der Personalentwicklung?
Marc Piopiunik, Guido Schwerdt, Lisa Simon, und Ludger Wößmann: Abschlussprüfungen als Steuerungsinstrument im Schulsystem: Die Bedeutung von Schulabschlussnoten bei der Einstellungsentscheidung von Unternehmen
Jennifer Fischer, Lars Wente: Qualitative Datenanalyse eines narrativen Interviews
Vertiefungsstudie 1 im EviS-Projekt: Herausforderungen im Berufseinstieg
Forschungsverbund EviS II: Evidenzbasiertes Handeln im schulischen Mehrebenensystem - Bedingungen, Prozesse und Wirkungen
Rahel Schneider: Analyse eines narrativen Interviews- Auswertung des berufsbiographischen Entwicklungsprozesses einer Junglehrerin
Johannes Bellmann, Sebastian Schweizer & Corrie Thiel: Nebenfolgen Neuer Steuerung unter Bedingungen von „low-stakes“ und „no-stakes“. Qualitative und quantitative Befunde einer Untersuchung in vier Bundesländern.
Ulrike Hartmann & Jasmin Decristan: Hindernisse und Lernpotenziale an der Schnittstelle zwischen Bildungsforschung und Schulpraxis