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BMBF-Forschungsschwerpunkt | Steuerung im Bildungssystem

Jahresrückblick 2011

Tagungen und Kongresse 2011 - SteBis zeigt Präsenz

Postersession

Prof. Dr. Heinrich bei der Projektpräsentation

Erste Ergebnisse der SteBis-Projekte wurden 2011 im Rahmen von Einzelbeiträgen oder Symposien auf den folgenden Konferenzen und Tagungen präsentiert:

Bei der Herbsttagung der Arbeitsgruppe für Empirische Pädagogische Forschung (AEPF) in Klagenfurt zum Thema „Baustelle Lehrerbildung“ waren Beiträge aus den Projekten „Die Realisierung testbasierter Schulreform in der Mehrebenenstruktur des Schulsystems“, „Schulen als Steuerungsakteure im Bildungssystem (StABil)“ sowie aus dem Projekt „Evidenzbasiertes Handeln im schulischen Mehrebenensystem - Bedingungen, Prozesse und Wirkungen (EviS)“ vertreten.

Im Kontext der Herbsttagung der Kommission Bildungsorganisation, Bildungsplanung, Bildungsrecht (KBBB) in Bayreuth, deren forschungsbezogener Rahmen sich auf Fragen der „Deregulierung im Bildungswesen“ bezog, konnten zwei komplette Sessions von SteBis-Projektnehmern gestellt werden. Die Projekte „Die Realisierung testbasierter Schulreform in der Mehrebenenstruktur des Schulsystems“, „EviS“ und „StABil“ widmeten sich dem Thema „Evidenzbasierte Steuerung“. In einer zweiten Session wurden drei Beiträge zum Thema „Deregulierung oder Delegation? - Schulinspektion als Frageanlass und Beispiel“ vorgestellt (durch die Projekte „Schulinspektion als Steuerungsimpuls zur Schulentwicklung und seine Realisierungsbedingungen auf einzelschulischer Ebene“ und „Externe Evaluation/Schulinspektion und Qualitätsentwicklung von Schulen“). Ein weiterer Vortrag aus dem SteBis-Kontext fand im Rahmen der Session „Schulleitung“ statt (Projekt „Schulleitungshandeln zwischen erweiterten Rechten und Pflichten (SHaRP)“).

Auf der European Conference on Educational Research (ECER) in Berlin zum Thema “Urban Education” haben sich mehrere SteBis-Projekte mit Vorträgen (Projekte „StABil“, „Schulentwicklung unter Bedingungen vielfacher Bildungsrisiken“ sowie  Schulinspektion als Steuerungsimpuls zur Schulentwicklung und seine Realisierungsbedingungen auf einzelschulischer Ebene) und Postern (Projekte „Strategien der Qualitätssicherung von Schulen in schwieriger Lage“ und „Externe Evaluation/Schulinspektion und Qualitätsentwicklung von Schulen“) präsentiert.

Bei der Konferenz der European Association for Research on Learning and Instruction (EARLI) in Exeter zum Thema “Education for a Global Networked Society” war das Projekt „Die Realisierung testbasierter Schulreform in der Mehrebenenstruktur des Schulsystemsvertreten mit einem Vortrag zum Thema “Differential effects of low-stakes mandatory testing on data based school improvement”.

Neben den wissenschaftlichen Konferenzen und Tagungen wurde der Forschungsschwerpunkt SteBis auch im internationalen Raum - über eine Posterpräsentation der Koordinierungsstelle - bei der Konferenz der European Association for Practitioner Research on Improving Learning in education and professional practice (eapril) in Nijmegen (NL) vertreten. Im Rahmen dieser Konferenz konnten wichtige Impulse zum Thema „evidence-based policy“ (z.B. im Workshop von David Gough, Direktor des „Evidence for Policy and Practice Information and Co-ordinating Centre“) aufgegriffen werden, die sicherlich bei der SteBis-Zwischentagung weiter diskutiert werden.

Qualifizierung des wissenschaftlichen Nachwuchses

Förderung der Nachwuchswissenschaftler/innen

Doktorandinnen bei der Weiterbildung

Eine für die empirische Forschungsarbeit wichtige Aufgabe der Koordinierungsstelle besteht in der projektspezifischen Qualifizierung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Bei der Erforschung von Fragen der Systemsteuerung kommen sowohl spezifische qualitative wie quantitative Forschungsmethoden zum Einsatz, etwa für Dokumentenanalysen oder statistische Mehrebenenanalysen. Weil diese Verfahren in der Regel nicht Bestandteil der Methodenausbildung im Studium sind, ist hier eine gezielte Nachqualifizierung sowohl für die wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter selbst als auch für die gesamten Projekte von hohem Wert.

Die Koordinierungsstelle hat daher bereits im vergangenen Jahr die ersten Maßnahmen zur Qualifizierung der Doktorandinnen und Doktoranden auf Grundlage einer Bedarfsabfrage bei den Projekten organisiert.

Auf Basis der am häufigsten nachgefragten Themen wurden folgende vier Workshops geplant:

  • Quantitative Methodik: Strukturgleichungsmodelle
  • Qualitative Inhaltsanalyse nach Prof. Dr. Philipp Mayring
  • Quantitative Methodik: Mehrebenenanalyse
  • Academic Writing / Wissenschaftliches Publizieren.

 

Im September 2011 fanden die ersten beiden Themen im Rahmen zweier, je zweitägiger Workshops in Berlin statt. Besonders erfreulich war, dass für den Workshop zur qualitativen Inhaltsanalyse mit Dr. Thomas Fenzl ein Mitarbeiter von Prof. Dr. Philipp Mayring aus der Alpen-Adria Universität in Klagenfurt gewonnen werden konnte. Herr Dr. Fenzl gestaltete die Qualifizierung nach Aussagen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sehr anregend: In praxisnahen Übungsphasen wurden die Doktorandinnen und Doktoranden neben der theoretischen Vorarbeit zur eigenen qualitativen Erschließung von Textdokumenten angeregt.

Daran anschließend vermittelte Frau Claudia Crayen, Expertin für Methoden und Evaluation aus dem Arbeitsbereich von Prof. Dr. Michael Eid an der Freien Universität Berlin, in ihrem Workshop den bundesweit angereisten Gästen weiterführende Grundlagen zu Strukturgleichungsmodellen.

Auftaktveranstaltung des Forschungsschwerpunkts

Veranstaltungseröffnung durch Hendrik Vogt (BMBF)

Eröffnung der Veranstaltung durch Hendrik Vogt (BMBF)

Zur Eröffnung der projektübergreifenden Zusammenarbeit waren am 20. und 21. Juni 2011 die am Forschungsschwerpunkt SteBis beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler einer Einladung der Freien Universität Berlin ins Harnack-Haus der Max-Planck-Gesellschaft auf dem Campus Dahlem gefolgt. Neben der Begrüßung durch den FU-Präsidenten Prof. Dr. Peter-André Alt haben sich Prof. Dr. Felicitas Thiel (Freie Universität Berlin) und Prof. Dr. Hans Anand Pant vom Institut für Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) als projektleitende Gastgeber vorgestellt und das Zusammentreffen zur Bekanntmachung der Ziele, Aufgaben und ersten Aktivitäten der Koordinierungsstelle genutzt.

Für den Projektförderer, das Bundesministerium für Bildung und Forschung, betonte Hendrik Vogt vom Referat "Bildungsforschung" in seinem Vortrag zu den Zielen und Perspektiven der Bildungssteuerung die große Bedeutung wissenschaftlich fundierten Wissens für die Gestaltung und Entwicklung bildungspolitischer Maßnahmen. PISA habe erheblich zu der Erkenntnis beigetragen, "dass man wissenschaftlich fundiertes Wissen braucht, wenn man Veränderungen im Bildungswesen einleiten und begleiten will, die dann auch tragen und nachhaltig sind."

Sowohl im Vorschulbereich, auf Unterrichtsebene als auch mit Blick auf die gesamte schulische Organisation, beim Aufbau regionaler Bildungspartnerschaften oder bei der Verabredung nationaler Bildungsstandards, immer sei man – so Vogt gegenüber den anwesenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern – „darauf angewiesen, dass diese Veränderungen durch Forschung grundgelegt, begleitet und bewertet werden.“

Das Bundesministerium fördert insofern neben den Projekten zur Bildungssteuerung auch das Nationale Bildungspanel (NEPS) sowie Forschungsarbeiten aus dem Bereich der naturwissenschaftlich fundierten Lehr-Lernforschung, der Sprachdiagnostik, der Professionalisierung pädagogischen Personals oder Projekte, die sich mit der Verbesserung des Hochschulwesens und der kulturellen Bildung beschäftigen (siehe dazu auch: http://www.empirische-bildungsforschung-bmbf.de). Aktuell unterstützt das Bundesministerium insgesamt 185 Forschungsvorhaben mit rund 13 Mio. Euro jährlich.

Einen wissenschaftlichen Höhepunkt der Tagung bildete die Key-Note von Prof. Dr. Helmut Willke zur "Politischen Steuerung des Bildungssystems": Geprägt durch seine frühere Zusammenarbeit mit dem Systemtheoretiker Niklas Luhmann diskutierte Willke, Lehrstuhlinhaber für Global Governance der Zeppelin University in Friedrichshafen, in seinem Vortrag die Herausforderungen und Schwierigkeiten erfolgreicher Interventionen in komplexe Sozialsysteme wie dem Bildungswesen. Den Gesamtbeitrag können Sie unter http://www.stebis.de/videos/Willke_Video/index.html als Streaming Video abrufen.

Während die Projektleitungen sich in Arbeitsgruppen zu gemeinsamen inhaltlichen Zielsetzungen für die weitere Projektlaufzeit austauschten und Perspektiven der Zusammenarbeit entwickelten, verständigten sich die wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in einer durch die Projektkoordinatorinnen Katja Thillmann und Jasmin Tarkian moderierten Gesprächsrunde über ihre Qualifizierungsbedarfe aus dem Bereich der empirischen Sozialforschung.