Fachtagung "Professionalisierung von Schulinspektion und Schulaufsicht" der AG Qualitätssicherung der Deutschen Gesellschaft für Bildungsverwaltung in Bad Kreuznach (02./03.03.2012)
News vom 18.04.2012
Die Mitglieder der Arbeitsgruppe Qualitätssicherung der Deutschen Gesellschaft für Bildungsverwaltung (DGBV) tagen alljährlich am ersten Märzwochenende, um einen kontinuierlichen Austausch über Fachfragen zwischen Behörden, Politik, Bildungseinrichtungen, Wissenschaft und Wirtschaft zu betreiben und die Vernetzung der Bildungsakteure zu fördern. Zu der diesjährigen Fachtagung „Professionalisierung von Schulinspektion und Schulaufsicht“ der AG Qualitätssicherung waren etwa 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer – DGBV-Mitglieder und Interessierte – einer Einladung der Agentur für Qualitätssicherung, Evaluation und Selbstständigkeit von Schulen nach Bad Kreuznach gefolgt. Die Mitarbeiterinnen der Koordinierungsstelle SteBis nutzten die Gelegenheit, um den Forschungsschwerpunkt bei den Akteuren aus Politik und Praxis bekanntzumachen und waren mit einem SteBis-Informationsstand vertreten.
Die Tagungsteilnehmer, unter anderem aus Ministerien, Schulaufsicht und Schulinspektoraten, diskutierten anhand von Impulsvorträgen und in Workshops über die Rolle, Verantwortlichkeit und Zusammenarbeit, aber auch die Abgrenzung von Schulaufsicht und -inspektion. Im Vordergrund stand dabei die Frage, wie beide Institutionen – für sich und miteinander – professionell agieren können. Moderiert wurde die Tagung von Frau Dr. Martina Diedrich (Institut für Bildungsmonitoring und Qualitätsentwicklung in Hamburg), die im vergangenen Jahr die Koordination der AG Qualitätssicherung von Dr. Herbert Schnell übernommen hat.
Nach einer thematischen Einführung von Klaus Lorenz vom Ministerium für Kultus, Jugend und Sport in Baden-Württemberg folgten zwei wissenschaftliche Vorträge von Prof. Dr. Martin Heinrich (Universität Hannover) und von Prof. Dr. Hans Anand Pant (Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen).
Prof. Dr. Heinrich machte in seinem Vortrag – mit Bezug auf die in der Literatur existierenden Begriffsbestimmungen – auf ein teilweise noch zu klärendes Rollenverständnis innerhalb sowie zwischen Schulaufsicht und -inspektion aufmerksam und fokussierte die Frage nach „fremder Evidenz als handlungsleitendem Wissen“. Vor diesem Hintergrund stellte er erste Befunde aus einer qualitativen Befragung von Schulinspektoren und Vertretern der Schulaufsichten vor, die seinem laufenden SteBis-Projekt „Schulinspektion als Steuerungsimpuls zur Schulentwicklung und seine Realisierungsbedingungen auf einzelschulischer Ebene“ entstammen. Prof. Dr. Pant betonte in seinem Vortrag die Diagnosekompetenz von Schulinspektoren als wichtige Anforderung für Unterrichtsbeobachtungen und akzentuierte im Hinblick auf die wissenschaftliche Güte des Evaluationsinstrumentes die Notwendigkeit der Zusammenarbeit von Bildungsforschung und Bildungsverwaltung.
Im Anschluss an Länderberichte aus Baden-Württemberg (Susanne Thimet) und Sachsen (Dr. Dorit Stenke) zur Rollenverteilung zwischen externer Evaluation und Schulaufsicht fanden am zweiten Tagungstag drei parallele Workshops statt. Diskutiert wurden dort insbesondere die praktischen Schritte diskutiert, die zur weiteren Professionalisierung von Schulinspektion, Schulaufsicht und der Zusammenarbeit der beiden Instanzen erforderlich sind.
Alle Tagungsbeiträge können auf der Homepage der DGBV unter http://www.dgbv.de/veranstaltungen.html eingesehen werden.